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Echo erschlichen? So reagiert Verband auf Prank von Wildhage

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YouTuber Marvin Wildhage erschleicht sich eine Kopie der Echo-Trophäe von Y-Titty. Wie der Musikverband auf den Coup reagiert.

Der YouTuber Marvin Wildhage hat sich in einem Selbstversuch eine originale Kopie einer Echo-Trophäe erschlichen. In einem YouTube-Video dokumentiert er, wie er sich als Agenturmitarbeiter ausgab, um beim Hersteller des Musikpreises eine Ersatzstatue für das ehemalige YouTube-Comedy-Trio Y-Titty zu bestellen. In seiner E-Mail schrieb Wildhage, die Trophäe sei dem Künstler infolge eines Einbruchs gestohlen worden.

Der Hersteller leitete die Anfrage daraufhin an den Bundesverband Musikindustrie (BVMI) weiter – dieser genehmigte die Anfertigung, ohne Nachweise über die angebliche Legitimation zu verlangen.

Marvin Wildhage: YouTuber sichert sich Echo mit Fake-Story

Wildhage zahlte rund 1.700 Euro für die Trophäe, die mit der Gravur „Y-Titty 2014 – Bestes Video National“ versehen ist. In seinem Video kritisiert er die mangelnde Überprüfung durch den Verband und zeigt sich überrascht, wie einfach der Erwerb eines renommierten Preises möglich war. Er kündigte an, den Pokal den tatsächlichen Preisträgern zu überlassen.

Der Echo war bis 2018 einer der wichtigsten deutschen Musikpreise. Er wurde nach Kritik an der Auszeichnung eines umstrittenen Rapsongs eingestellt. Wildhage ist für seine satirischen Aktionen bekannt, darunter die Eintragung eines Doktortitels in seinen Personalausweis und die Inszenierung eines fiktiven Kinofilms, für den Influencer warben. Am Ende seines aktuellen Videos kündigte er an, als Nächstes das Bundesverdienstkreuz ins Visier zu nehmen.

Duplikat vom Echo-Award erlogen: Das sagt der Musikverband zu den Streich

Der BVMI erklärt auf Anfrage von StoryBlick, es handle sich „in der Tat um ein kleines Schelmenstück“, das dem YouTuber gelungen sei. Man habe in einer – wie sich nun herausgestellt habe – „vorgegaukelten Notsituation unbürokratisch helfen“ wollen. Die Prüfung habe sich allein auf die Tatsache beschränkt, dass Y-Titty den Preis 2014 tatsächlich erhalten habe.

Zugleich macht die Verbandssprecherin deutlich, dass Wildhage keinen Preis bekommen hat, sondern nur eine Kopie. Dennoch sollen künftig sollen Anträge nur noch mit Nachweisen und Stempeln bearbeitet werden. Obwohl der Verband die Aktion offenbar mit einem gewissen Augenzwinkern kommentiert, beantwortet die Sprecherin nicht, ob rechtliche Schritte gegen Wildhage geplant sind.

Auch ein ehemaliges Mitglied von Y-Titty reagiert mit Humor: Phil Laude kommentiert unter dem Video – „Sag mal, könntest du mir nen Oscar klären?“

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