
Nach dem Echo folgt das Bundesverdienstkreuz und eine weitere hochrangige Auszeichnung. (Foto: YouTube/Marvin Wildhage)
Erst der Echo, jetzt das Bundesverdienstkreuz: Marvin Wildhage zeigt, wie einfach er an Deutschlands höchste Auszeichnungen gekommen ist.
Ein Bundesverdienstkreuz am Bande – die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland – zu erschleichen, sollte eigentlich nicht so leicht sein. Nachdem sich YouTuber und Journalist Marvin Wildhage bereits ein Duplikat des Musikpreises Echo erschlichen hatte (so reagiert der Musikverband darauf), legt er nun nach. In seinem neuen YouTube-Video zeigt der 28-Jährige, wie leicht es ihm gelungen ist, nicht nur das Bundesverdienstkreuz am Bande, sondern auch einen Deutschen Filmpreis zu erhalten.
Marvin Wildhage auf YouTube: Nach Echo jetzt Bundesverdienstkreuz am Bande
Für das Bundesverdienstkreuz gab sich Marvin Wildhage als Vertreter einer fiktiven Agentur aus, die den Nachlass des 2016 gestorbenen Fernsehmoderators Peter Lustig verwalte. Über die Agentur ließen sich laut seiner Aussage keinerlei Informationen im Internet finden.
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Er behauptete in einer E-Mail an den Hersteller, die Auszeichnung sei bei einem Einbruch entwendet worden und legte als Nachweis auf Nachfrage lediglich einen aus dem Internet heruntergeladenen Zeitungsartikel vor. Trotz der dürftigen Belege erhielt er zehn Tage später eine Auftragsbestätigung und das Bundesverdienstkreuz für rund 150 Euro.
Im Anschluss versuchte Wildhage das Bundesverdienstkreuz persönlich an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zurückzugeben. Vor dem Schloss Bellevue erklärte ihm jedoch ein Sicherheitsbeamter, er solle stattdessen eine E-Mail an das Bundespräsidialamt schreiben – was der 28-Jährige aber laut dem YouTube-Video nicht tat.
Deutscher Filmpreis von Frederick Lau in falschen Händen? Marvin Wildhage deckt Schwachstelle auf
Auch eine Kopie vom Deutschen Filmpreis, die sogenannte Lola, erschlich sich Wildhage. Dafür gab er sich beim Hersteller des Preises als Management des Schauspielers Frederick Lau aus und behauptete, dessen Auszeichnung sei bei einem Einbruch gestohlen wurden. Der Hersteller leitete die Anfrage an das Kultusministerium weiter, das einen Nachweis von Polizei oder Versicherung forderte.
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Wildhage war sich bewusst, dass eine Fälschung dieser Dokumente eine Straftat darstellen würde – wie etwa bei seinem früheren Vorfall mit einem gefälschten Doktortitel, für den er vom Amtsgericht Tiergarten verurteilt wurde. Stattdessen leitete er einen E-Mail-Verlauf eines Freundes weiter, bei dem kürzlich ein Einbruchsversuch stattgefunden hatte. Obwohl die E-Mail keine konkreten Angaben zu gestohlenen Gegenständen oder einer Adresse enthielt und lediglich von einem Einbruchsversuch die Rede war, reichte sie offenbar aus, um die Trophäe zu erhalten.
Er kündigte an, die erschlichene Trophäe dem tatsächlichen Preisträger Lau überlassen zu wollen. Versuche ihn zu kontaktieren, blieben erfolglos.