Das Bundespräsidialamt reagiert auf das YouTube-Video von Marvin Wildhage und fordert Rückgabe vom Bundesverdienstkreuz. Was außerdem mit dem Deutschen Filmpreis ist.
Der Influencer Marvin Wildhage hat angekündigt, das von ihm erschlichene Bundesverdienstkreuz persönlich an das Bundespräsidialamt zurückzugeben. In einem neuen Video auf YouTube schildert er den Versuch, die Auszeichnung direkt am Schloss Bellevue abzugeben. Sicherheitskräfte vor Ort verwiesen ihn jedoch auf die regulären Öffnungszeiten des Amtes.
Zuvor hatte Wildhage durch eine Fake-Agentur das Bundesverdienstkreuz am Bande sowie unter anderem einen Echo und den Deutschen Filmpreis erhalten. Mit dem Projekt wollte er laut eigenen Angaben auf Schwachstellen im Vergabesystem aufmerksam machen.
Marvin Wildhage mit Bundesverdienstkreuz am Schloss Bellevue
Das Bundespräsidialamt hat sich inzwischen zu dem Fall geäußert. Auf Anfrage von StoryBlick teilte ein Sprecher mit, man sei nicht in den Erwerb des Ordens durch Wildhage involviert gewesen. Der Hersteller habe zugesichert, die unberechtigt erworbene Auszeichnung zurückzufordern.
Gegenüber Wildhage forderte der Hersteller in einer E-Mail zur Rückgabe des Verdienstkreuzes auf – mit dem ausdrücklichen Hinweis, die Nachricht nicht zu veröffentlichen. Wildhage veröffentlichte sie dennoch mit Verweis auf das öffentliche Interesse.
United Charity: Deutscher Filmpreis von Frederick Lau soll versteigert werden
Im selben Video übergab der Webvideoproduzent an einer Bushaltestelle im Berliner Stadtteil Lichterfelde den Deutschen Filmpreis an Schauspieler Frederick Lau. Doch damit nicht genug: Die Trophäe, auch Lola genannt, soll nun für einen guten Zweck versteigert werden. Über die Plattform United Charity können Interessierte auf den Filmpreis bieten. Der Erlös kommt laut Wildhage einem wohltätigen Zweck zugute
Weitere Tests, darunter ein Antrag auf den Ballon d’Or, blieben erfolglos. Die Grammy Awards forderten umfassende Nachweise wie eine polizeiliche Anzeige und ein notarielles Schreiben – ein Vorgehen, das Wildhage als professionell lobte.
Er kündigte an, unter der Woche einen weiteren Versuch zu unternehmen, das Bundesverdienstkreuz ordnungsgemäß zurückzugeben.