Albanien will TikTok ab 2025 für mindestens ein Jahr sperren. Warum Regierungschef Rama die Plattform scharf kritisiert und welche Folgen das hat.
Albanien will die chinesische Videoplattform TikTok ab Anfang 2025 für mindestens ein Jahr sperren. Das kündigte Regierungschef Edi Rama an. Nach technischen Vorbereitungen soll die Plattform in sechs bis acht Wochen im Land nicht mehr zugänglich sein.
Der Regierungschef kritisierte, die Inhalte von TikTok seien außerhalb Chinas „Dreck und Kot“ und würden insbesondere Kinder und Jugendliche gefährden. Albanien plane daher Bildungsprogramme für Kinder sowie Unterstützung für Eltern, um ihre Kinder besser zu begleiten.
Wie die Sperre technisch umgesetzt werden soll, bleibt noch unklar. Experten weisen bereits jetzt darauf hin, dass Nutzer solche Maßnahmen oft durch VPN-Dienste umgehen.
TikTok, eine Tochter des chinesischen Unternehmens Bytedance, steht weltweit in der Kritik. Mehrere Länder haben bereits Altersgrenzen für die Nutzung eingeführt. In Australien gilt seit Ende November ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige, in Florida wird ab Januar ein Gesetz folgen, das die Nutzung unter 14 Jahren untersagt.
TikTok in Albanien gesperrt: Könnte TikTok auch in Deutschland verboten werden?
Auch in Deutschland gibt es Besorgnis, besonders aus Kreisen der Politik. Die App sei ein wichtiges Instrument der hybriden Kriegsführung Chinas und Russlands und werde nicht nur zur Verbreitung von Desinformation genutzt, sondern auch „gezielt zur Spionage und zum Datenabgriff“, warnte der CDU-Politiker und zugleich Vize-Vorsitzender des Geheimdienst-Kontrollgremiums im Bundestag Roderich Kiesewetter im Handelsblatt. Er forderte, dass zumindest alle Beschäftigte staatlicher Einrichtungen und Behörden auf allen Ebenen – von der Bundesregierung bis zur Kommunalverwaltung – diese App vom Dienstgerät löschen.
In Deutschland gibt es also keinerlei Bestrebungen, TikTok zu sperren. Sollten Nutzer das in Videos behaupten, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Clickbait.