
(Foto: YouTube/Marvin Wildhage)
Der YouTuber Marvin Wildhage trifft einen echten Geldautomatensprenger und enthüllt die perfiden Methoden der Kriminellen.
Marvin Wildhage hat ein neues Video veröffentlicht, in dem er tief in die kriminelle Szene der Geldautomatensprenger eintaucht. Dabei recherchierte er monatelang, sprach mit Betroffenen und versuchte sogar, einen echten Täter zu interviewen.
Geldautomatensprengungen in Deutschland: YouTuber recherchiert
Jedes Jahr werden in Deutschland hunderte Geldautomaten gesprengt. 2022 waren es laut Bundeskriminalamt 496 Fälle, 2023 immer noch 461 versuchte oder vollendete Fälle. Die Täter setzen dabei oft hochentwickelte Methoden ein und gefährden nicht nur Banken, sondern auch unbeteiligte Anwohner. Besonders organisierte Banden aus den Niederlanden haben diese Art von Verbrechen perfektioniert. Sie spähen Automaten und Fluchtwege über Wochen aus und fliehen anschließend mit bis zu 300 km/h über die Autobahn zurück über die Grenze.
Der YouTuber Marvin Wildhage besuchte in dem Video eine Bankfiliale in Rheinland-Pfalz, die an Heiligabend 2024 gesprengt wurde. Die Zerstörung war enorm: Teile der Fassade waren eingestürzt, Büros zerstört. Eine Anwohnerin berichtet von der Angst, dass auch sie in Gefahr hätten geraten können.
Marvin Wildhage trifft einen echten Geldautomatensprenger
Durch den Hinweis aus der Community gelang es Wildhage, Kontakt zu einem Geldautomatensprenger aufzunehmen. Über Instagram und Snapchat fand er jemanden, der angeblich bereit war, ein Interview zu geben. Doch das erste Treffen in den Niederlanden platzte – der Täter fühlte sich von einem Fahrzeug verfolgt, warf sein Handy weg und brach die Verabredung ab.
Einige Wochen später kam es jedoch zu einem zweiten Versuch, diesmal in einem Hotel nahe der Grenze. Der Täter erschien maskiert, extrem vorsichtig und mit strengen Sicherheitsvorkehrungen. In dem Interview erzählte er, wie er in die Szene geriet: Durch den Drogenhandel knüpfte er Kontakte zur organisierten Kriminalität und begann schließlich, sich an Sprengungen zu beteiligen.
Insider packt aus: So läuft eine Geldautomatensprengung ab
Laut dem Interviewpartner dauern die Vorbereitungen auf eine Tat mehrere Wochen. Die Täter analysieren Fluchtwege, Polizeipräsenz, Verkehrsdichte und sogar das Wetter. Am Tatort wird der Sprengstoff angebracht, gezündet – und dann bleibt nur Sekunden Zeit, um das Geld zu sichern. Die Explosionen sind extrem gefährlich, und oft ist unklar, ob alle Sprengsätze detoniert sind.
In dem Interview spricht der Geldautomatensprenger darüber, dass er aus der Szene aussteigen möchte. Er betont, dass das Leben als Krimineller ihn psychisch belastet und er ständig Angst vor der Polizei und Verhaftung hat. Zudem macht er klar, dass die Risiken für ihn inzwischen zu hoch sind – nicht nur wegen der drohenden Haftstrafen, sondern auch wegen der Gefahr, bei einer Sprengung oder Flucht ums Leben zu kommen.
Geldautomatensprengung in Deutschland: Diese Strafe gibt es
Geldautomatensprengungen sind in Deutschland kein Kavaliersdelikt. Neben dem besonders schweren Diebstahl steht das „Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion“ im Raum, das mit mindestens einem Jahr Haft bestraft wird – in Zukunft könnte das Strafmaß sogar auf zwei bis fünf Jahre erhöht werden.
Wildhage thematisiert in seinem Video auch die Verherrlichung von Geldautomatensprengungen in Rapsongs und sozialen Medien. Tatsächlich bleibt von der angeblichen „Robin-Hood-Methode“ nichts übrig: Unbeteiligte werden gefährdet, Banken und Gemeinden leiden unter immensen Schäden.