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Gmail unter Verdacht: Politische Voreingenommenheit oder Zufall?

Andrew N. Ferguson, Vorsitzender der U.S. Federal Trade Commission (FTC), hat in einem Schreiben an Google-CEO Sundar Pichai am 28. August 2025 eine Untersuchung angedeutet und das Unternehmen aufgefordert, offenzulegen, ob und wie politische Faktoren in der Spam-Filterung von Gmail eine Rolle spielen.

Ferguson bezog sich auf Berichte, wonach E-Mails republikanischer Absender häufiger im Spam-Ordner landen, während vergleichbare Nachrichten von Demokraten ungehindert zugestellt werden.

Ferguson betonte, solche Praktiken könnten gegen das FTC Act verstoßen, das unfaire oder irreführende Geschäftspraktiken verbietet. Er warnte, dass Gmail-Nutzer gegebenenfalls daran gehindert würden, erwartete politische Inhalte zu erhalten – etwa Informationen oder Spendenaufrufe – was eine Prüfungs- oder Durchsetzungsmaßnahme durch die FTC nach sich ziehen könnte.

Hintergrund der aktuellen Kritik sind bereits länger andauernde Beschwerden republikanischer Organisationen wie dem NRCC und NRSC, wonach ihre Fundraising-Mails systematisch stärker von Gmail aussortiert werden als solche von demokratischen Gruppen. Diese Beschwerden wurden zuvor bereits mehrfach durch die Federal Election Commission (FEC) und Gerichte geprüft – mit dem Ergebnis, dass keine parteiische Filterung nachgewiesen werden konnte.

Zudem liegt dem FTC-Brief auch ein aktueller Bericht zugrunde, wonach Gmail bei Mails mit Links zu der republikanischen Plattform WinRed als „verdächtig“ markierte, während vergleichbare Nachrichten demokratischer Fundraising-Plattformen ungehindert zugestellt wurden.

Paula Mertens

Paula Mertens hat ein klassisches Volontariat bei einer Lokalzeitung durchlaufen und beobachtet digitale Trends, bevor sie im Mainstream landen. Sie schreibt über Creator-Welten, Plattformphänomene und virale Bewegungen.