Streamer MontanaBlack erzählt von zweifelhaften Krankfeiern während seiner Ausbildungszeit. Was er verschweigt: Solches Verhalten kann gravierende Konsequenzen haben.
In einem Stream erzählte Marcel Eris alias MontanaBlack, wie er während seiner Ausbildung im Toom-Baumarkt bewusst über einen längeren Zeitraum krankgemeldet war. Von drei Ausbildungsjahren sei er, nach eigenen Angaben, zwei Jahre krank gewesen. Seine Strategie: Rückenschmerzen vorgeben, sich regelmäßig kurz auf der Arbeit blicken lassen und dann erneut krankschreiben lassen.
MontanaBlack: Zwei Jahre krank in Ausbildung
Montes Video hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Einige Fans scheinen seine Aussagen als Vorbild zu betrachten. Kommentare wie „Das mache ich jetzt auch so“ oder „Monte weiß, wie es läuft“ finden sich. Doch lässt sich ein solches Verhalten tatsächlich ohne Konsequenzen durchziehen?
In Deutschland genießen Auszubildende einen besonderen Kündigungsschutz. Eine Kündigung aufgrund von Krankheit ist nur unter strengen Voraussetzungen möglich. Etwa wenn
der Azubi über einen Zeitraum von zwei Jahren pro Jahr mindestens 45 bis 60 Krankheitstage aufweist, keine Genesung zu erwarten ist oder die Krankheit eine dauerhafte Eignung für den Beruf ausschließt (z. B. bei Allergien gegen notwendige Arbeitsmaterialien).
So viel dürfen Azubis krank sein: Faustregeln sagt etwa 10 Prozent der Ausbildungszeit
Für Auszubildende gibt es zudem die Faustregel, dass sie nicht mehr als 10 Prozent der gesamten Ausbildungszeit krankheitsbedingt fehlen sollten. In einer dreijährigen Ausbildung entspricht das etwa 66 Tagen. Wer häufiger fehlt, riskiert, die Zulassung der Abschlussprüfung oder eine Verlängerung der Ausbildung.
Monte behauptet, er sei nach fünf oder sechs Wochen Krankheit immer kurz zur Arbeit erschienen, um das Krankengeld der Krankenkasse zu umgehen. Doch was er verschweigt: Das Krankengeld greift auch bei einer Unterbrechung, sofern die gleiche Diagnose vorliegt. Ob Rückenschmerzen, Depression, Schlafstörungen oder andere Beschwerden – diese „Taktik“ schützt nicht vor finanziellen Einbußen.
MontanaBlack in Ausbildung: Immer wieder Krankschreibungen wegen Rücken
Auch seine Aussagen über den Arzt werfen Fragen auf. Ein Arzt, der regelmäßig ungerechtfertigte Krankschreibungen ausstellt, riskiert berufsrechtliche Konsequenzen. Zudem sind mehrfach identische Diagnosen innerhalb kurzer Zeit auffällig und könnten von der Krankenkasse oder dem Arbeitgeber hinterfragt werden.
MontanaBlack ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten auf YouTube und Twitch. Mit mehreren Millionen Abonnenten erreicht er vor allem junge Menschen, die ihn als Vorbild sehen. Seine Darstellung dieses fragwürdigen Verhaltens während der Ausbildungszeit vermittelt ein Bild, das nicht der Realität entspricht – und gefährdet die berufliche Zukunft seiner Fans, sollten sie ihn tatsächlich nachahmen.
StoryBlick.de hat versucht, Marcel Eris alias MontanaBlack mit seinen Aussagen über seine Ausbildungszeit im Toom-Baumarkt zu konfrontieren. Trotz einer ausführlichen Anfrage und einer langen Antwortfrist blieb eine Antwort von MontanaBlack oder seinem Management aus.