Weil der Führerschein so teuer ist, beginnt Alex Müller Pfandflaschen zu sammeln. Was der Pfandhauptmeister neben Pfandflaschen noch im Mülleimer gefunden hat.
Es begann mit einem zufälligen Spaziergang im Park. Alex Müller, in den sozialen Medien bekannt unter dem Künstlernamen „Pfandhauptmeister”, fand auf einer Bank Pfanddosen im Wert von 2,25 Euro. „Ich war so begeistert, dass ich diesen Moment mit meinem Handy filmen musste“, teilt der Pfandhauptmeister auf StoryBlick-Anfrage mit. Was zunächst wie eine kleine Entdeckung wirkte, wurde der Grundstein für eine außergewöhnliche Reise. Schnell merkte er, dass sich Pfandsammeln nicht nur finanziell, sondern auch kreativ lohnen könnte – vor allem, wenn man es mit einer spannenden Story und Social-Media-Content verbindet. Mittlererweile zählt sein Konto auf TikTok mehr als 72.000 Abonnenten.
Pfandhauptmeister auf TikTok: Das steckt dahinter
Ursprung vom Pfandhauptmeister war der Führerschein. Mit Kosten von durchschnittlich 4000 Euro schien das Ziel in weiter Ferne. Sein Plan: Pfandflaschen sammeln, um Stück für Stück auf die Summe hinzusparen. „Nach einem Monat hatte ich bereits über 100 Euro zusammen“, sagt der Pfandhauptmeister. Begeistert teilte er seine Fortschritte auf TikTok und Instagram – und das mit großem Erfolg.
Die Videos und Livestreams, die ihm beim Sammeln zeigen, lockten viele Interessierte an. „Meine Community auf TikTok wuchs enorm, es schauten immer mehr Menschen meine Videos und immer mehr Leute kamen in meine Livestreams und sind seither nicht mehr gegangen“, erzählt er. Die Unterstützung ging dabei weit über Likes und Kommentare hinaus: Viele Follower schickten kleine Spenden, andere brachten ihm direkt Pfandflaschen. „Ich hatte nie danach gefragt. Ohne meine Community wäre ich immer noch da draußen und würde für meinen Führerschein Pfandflaschen sammeln. Das steht fest!“
Pfandhauptmeister: Führerschein mit Pfandflaschen finanziert
Ende 2024 hatte der selbsternannte Pfandhauptmeister 4325,79 Euro zusammen. Doch nur knapp 1500 Euro davon stammten tatsächlich aus Pfandflaschen. Der Rest kam durch die großzügigen Spenden seiner Fans zustande. Am 31. Dezember 2024 konnte er schließlich verkünden: „Ich hab es geschafft, ich habe mich für den Führerschein angemeldet und alles dank euch!“
„Es gab auch Hater“, gibt der Pfandhauptstadt offen zu. Ihm wurde vorgeworfen Rentnern und Obdachlosen das Pfand wegzunehmen. „Auf einmal war ich für das Rentensystem verantwortlich“, sagt er. Seine Antwort? Er startete eine Aktion, bei der er Geschenke an Bedürftige verteilte. „Nicht, weil ich mich rechtfertigen musste, sondern weil ich gern Gutes tue.“
Nach Fahrerlaubnis: Pfandhauptmeister sammelt für Gebrauchtauto
Obwohl der Führerschein in greifbarer Nähe ist, denkt der Pfandhauptmeister längst weiter. Seine neue Mission: ein Gebrauchtwagen bis Ende 2026. „Meine Community hat recht: Ein Führerschein ohne Auto bringt nichts.“ Der Start ist gemacht: Bereits mehr als 100 Euro hat er in den ersten Tagen des Jahres 2025 gesammelt – und die Reise geht weiter.
Pfandhauptmeister: Neuestes iPhone im Mülleimer gefunden
Neben Pfandflaschen sammelt er auch Geschichten. Vom Fund des neuesten iPhones im Mülleimer bis hin zu 5-Euro-Scheinen im Müllcontainer: Seine Erlebnisse beim Sammeln sind oft skurril, manchmal berührend. Besonders in Erinnerung bleibt ihm der Moment, als ein Fan ihn mitten in der Nacht aufsuchte, um ihm einen Beutel voller Pfandflaschen zu übergeben. „Der schönste Moment war, als ich das erste Mal gefragt wurde, ob wir zusammen ein Bild machen können“, sagt der junge Mann hinter der Aktion.
Der Titel „Pfandhauptmeister“ bleibt also trotz des ersten Erfolges bestehen. In den nächsten zwei Jahren wird er voraussichtlich weiterhin Pfandflaschen sammeln, Videos drehen und spannende Geschichten dabei erleben. „Wer nicht glaubt, dass ich das schaffe, kann in zwei Jahren wieder hierherkommen und den Bericht sehen, wie ich es geschafft habe.“