Streichbruder (Simon Both) sorgt in Japan für Empörung: Mit Musik in Tokios U-Bahn bricht der TikToker wichtige Regeln. Wie das Land auf den Massentourismus reagiert.
Der deutsche TikToker „Streichbruder“ (bürgerlich Simon Both) sorgt mit seinen Videos aus der japanischen Hauptstadt für Kritik. In mehreren Clips ist zu sehen, wie der Influencer in Tokios U-Bahnen mit einer tragbaren Lautsprecherbox laut Musik abspielt und dabei tanzt. Dieses Verhalten widerspricht den in Japan geltenden Verhaltensregeln für öffentliche Verkehrsmittel, die auf Ruhe und Rücksichtnahme ausgelegt sind.
TikToker Johnbang8 über Streichbruder: Fehlverhalten ja, aber kein Skandal?
Die Videos verbreiteten sich schnell in sozialen Medien und führten zu einer Welle der Empörung. International berichten Medien über den Vorfall. Einige Nutzer auf TikTok befürchten, dass solche Aktionen das Bild von Touristen in Japan negativ beeinflussen könnten.
Der deutsche TikToker Johnbang8 kommentierte die Situation in einem eigenen Video. Er kritisierte zwar das Verhalten von „Streichbruder“ als unangemessen, relativierte jedoch die Schwere des Vorfalls.
Johnbang8 betonte, dass derartige Aktionen zwar respektlos seien, aber nicht zwangsläufig zu einer generellen Ablehnung von Touristen in Japan führen würden. Er wies darauf hin, dass solche Vorfälle in Japan oft Anlass für Diskussionen über den Umgang mit Touristen und kulturelle Unterschiede bieten.
Massentourismus in Japan: Behörden reagieren mit neuen Regeln und Gebühren
Japan ergreift verstärkt Maßnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus. Um die Belastung für Umwelt und Bevölkerung zu reduzieren, setzen Behörden auf höhere Gebühren, Besucherobergrenzen und gezielte Lenkung der Touristenströme.
Am Mount Fuji wird ab diesem Sommer eine Eintrittsgebühr von 4.000 Yen (etwa 24,70 Euro) für Wanderer erhoben. Zudem ist die Zahl der täglichen Besteigungen auf 4.000 Personen begrenzt, um die Umwelt zu schützen und Sicherheitsprobleme zu vermeiden. In Kyoto plant der Stadtrat, die Touristensteuer auf bis zu 10.000 Yen (rund 61,50 Euro) pro Nacht zu erhöhen. Diese Maßnahme soll die Infrastruktur entlasten und den Tourismus nachhaltiger gestalten.
Neue Maßnahmen am Mount Fuji und in Kyoto: So will Japan Touristenströme lenken
Zudem werden in beliebten Städten wie Tokio, Osaka und Kyoto Maßnahmen ergriffen, um das Verhalten von Touristen zu regulieren. Dazu gehören Verbote des Alkoholkonsums im Freien, Zugangsbeschränkungen zu bestimmten Gassen und der Einsatz von Sichtschutzwänden an überlaufenen Fotospots.