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Polizisten gefilmt? Warum der TikToker keine Strafe bekommt

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Ein TikToker soll Polizisten im Livestream gefilmt haben. Warum das Amtsgericht Celle das Verfahren einstellt.

Das Celler Amtsgericht hat ein Verfahren gegen einen 37-jährigen TikToker wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz eingestellt. Dem Mann war vorgeworfen worden, in einem Livestream unerlaubt Polizeibeamte gefilmt zu haben. Die Vorsitzende Richterin stellte jedoch fest, dass sich die Vorwürfe nicht eindeutig belegen ließen.

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Der Influencer, der in Klein Hehlen gelebt hatte, hatte im August 2023 die Feier zur Geburt eines Kindes live auf der Social-Media-Plattform TikTok übertragen. Während des Streams kam es zu einer Auseinandersetzung mit einem weiteren TikToker, der ankündigte, nach Celle zu kommen. Weil es zu einem Streit kommen könnte, wurde die Polizei alarmiert. Laut einem Zeugen der Polizeidirektion Lüneburg, lief der Livestream des TikTokers auch während der polizeilichen Maßnahmen weiter.

Influencer vor Amtsgericht: Freispruch nach Livestream mit Polizeieinsatz

Ein Videoausschnitt des Streams, der vor Gericht als Beweismittel diente, zeigte jedoch keine Gesichter der eingesetzten Polizisten. Der Beamte räumte ein, dass die Aufnahme mit etwa zwei Minuten Verzögerung gestartet wurde, sodass eine möglicherweise entscheidende Sequenz fehle.

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Angesichts dessen einigten sich Staatsanwaltschaft und Gericht, das Verfahren einzustellen. Gegen den 37-Jährigen soll allerdings in Bremerhaven ein weiteres Verfahren anhängig sein.

Joris Lehnert ist Chefreporter mit einem Fokus auf digitale Kultur, Social Media und Internettrends. Er hat Journalismus studiert und analysiert seit mehreren Jahren, wie Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube unsere Gesellschaft, Kommunikation und Popkultur verändern.

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